Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
Von klein auf versuchte ich, gut zu sein und alle meine Pflichten als Heranwachsender zu erfüllen. Doch in der Jugend begannen sich Fragen wie ‘Warum sind wir hier?’, ‘Was ist der Sinn des Lebens?’, ‘Es muss einen Grund für alles geben.‘, ‘Gibt es Gott?’ usw. in meinem Kopf breitzumachen und das war der Beginn meiner spirituellen Fragen. Zuerst las ich viele spirituelle Bücher. Später geschah die Suche über verschiedene Kunstrichtungen wie Schreiben von Gedichten, Gesang, Musikkompositionen, Instrumentalmusik usw. Während dieses Prozesses kam es zu einigen Selbstwahrnehmungen und verschiedenen Erfahrungen, aber diese waren sehr selten und noch auf Basisniveau. Nach Beendigung der Universität waren meine Fragen immer noch nicht beantwortet und ich bezweifelte, dass es da mehr für mich gab, als ein Leben wie alle anderen um mich herum zu führen. Ich wurde depressiv – obwohl ich eine vernünftige Arbeit bekam und eine große Wohnung, fühlte ich mich innerlich leer und ohne Ziel – am Tag ging ich zur Arbeit und nachts rauchte ich Marihuana, um den Geist zu beruhigen.
2. Anfang der Spirituellen Praxis
Die Wende in meinem Leben geschah 2001. Ich verlor meine Arbeit, fühlte aber etwas Erleichterung nach langer Zeit, ich hatte jetzt Zeit für mich selbst. Dann kam der Gedanke, in eine andere Stadt zu gehen, um einen Verleger für meine Gedichte zu finden. Es geschah, dass ich eine SSRF Gottsuchende traf, (heute meine Frau) und als ich ihr meine Gedichte zeigte, machte sie einige Bemerkungen dazu und dadurch erkannte ich, dass sie meine inneren Fragen verstand. Wir saßen und redeten – ich erlebte eine starke spirituelle Erfahrung – ich spürte eine goldene Göttliche Energie (Chaitanya) auf uns beide kommen und innerhalb von 2 Stunden hatte ich die Antworten auf all die Fragen, die ich schon so lange in mir wälzte. In diesem Augenblick erkannte ich, dass das ein spiritueller Weg für mich ist und ich begann den Namen Gottes zu chanten. Meine Angewohnheit, Marihuana zu rauchen, war nach nur 6 Monaten chanten ohne Mühe beendet. Beim letzten Mal Rauchen hatte ich die Vision einer dunkelgrauen Wolke um meinen Kopf, die drückte und versuchte, in meinen Kopf zu gelangen. Nun war ich mir sehr sicher, dass Marihuana sehr schädlich ist.
3. Herausforderungen – das Schicksal schlägt zu: 2001 2008
Danach überschlugen sich die Ereignisse – alle paar Tage hatte ich eine positive spirituelle Erfahrung gefolgt von einer negativen – es war, als würden positive und negative Wesenheiten sich um mich streiten. Ich war von der Spirituellen Praxis begeistert und versuchte, mit allen meinen Freunden darüber zu reden – sie haben mir aufmerksam zugehört, aber im Weiteren geschah nicht mehr viel. Nach einer gewissen Zeit erfuhr meine Familie davon, dass ich Spirituelle Praxis machte und ich versuchte, ihnen das alles zu erklären. Statt aber zu verstehen, was mir die Spirituelle Praxis bedeutet, wurden sie richtig gemein – sie setzten alle ihnen zur Verfügung stehenden Kräfte, Energien, Geld und sogar das Gericht ein, um mich daran zu hindern, Spirituelle Praxis durchzuführen. Früher hatte ich immer auf sie gehört, diesmal aber war ich der absoluten Überzeugung, dass die Spirituelle Praxis das Beste war, was mir geschehen konnte und ich möchte damit weiter machen, egal was es kostet. Es waren sehr harte und herausfordernde Zeiten – ich übersiedelte in eine andere Stadt und fand eine neue, aber bessere Arbeit; ich verlor meine Freunde und meine Familie stellte sich gegen mich. Oftmals hatte ich Zweifel, war die Spirituelle Praxis diese Leiden wert? Ist es richtig für mich, so eine Entscheidung zu treffen? Nur mit der Hilfe Gottes und anderer Gottsuchenden konnte ich weiter chanten, Satsangs besuchen und den Dienst an Gott (Satseva) verrichten.
4. Spirituelle Praxis wird eine Vollzeitaktivität – 2008
5. Beseitigung des Egos – 2012
Schließlich hatte ich genug Zeit für Spirituelle Praxis – so begann ich mehr und mehr Zeit in sattvische Aktivitäten zu investieren und praktizierte ernsthafter die verschiedenen Aspekte der Spirituellen Praxis, wie Entfernung der psychosozialen Fehler und die Beseitigung des Egos. Durch Extra-Bemühungen kamen Erwartungen in mir hoch – ich hatte oft Gedanken, dass ich mich nun schnell spirituell entwickeln werde, dass Andere meine Bemühungen loben werden, dass ich verantwortungsvollere Dienste für Gott machen könnte usw. Dies geschah jedoch nicht – viele andere Gottsuchende entwickelten sich schneller und es wurde bemerkt und als Beispiel mitgeteilt. So begann ich, mich mit ihnen zu vergleichen und fühlte mich schlecht und depressiv. Ich dachte, ‘ich bin kein guter Gottsuchender’, ‘ich verstehe nicht, was Gott und der Guru machen’, ‘warum entwickeln sich andere, ich mich aber nicht?’. So wurde ich mir selbst zum ärgsten Feind und wenn solche Gedanken beherrschend wurden, erzählte ich alle meine tiefsten Zweifel und schlimmsten Gedanken den anderen Gottsuchenden. Es kam aus mir heraus, wie aus einem Vulkan, da es sich lange Zeit in mir aufgestaut hatte. Diese innere Kraft war so stark, dass ich alles hinausbekommen musste, sogar auf Kosten der Spirituellen Praxis. Alles mitteilen, das Bild, das ich von mir hatte, zerbrach in Scherben. Ich hatte Angst, dass Gott mich jetzt, da ich alles gesagt hatte, von der Spirituellen Praxis abziehen würde. Dies geschah jedoch nicht, die Gottsuchenden verurteilten mich nicht, sondern unterstützten mich von Herzen, weiter zu machen. Erst jetzt erkenne ich, dass dies der Moment war, indem Gott mir mein Ego sehr klar und sichtbar zeigte, damit ich mir nicht mehr vormachen konnte, dass ich okay wäre. Diese Erkenntnis zertrümmerte mein Ego zu meinem eigenen Besten.
6. Verwandlung: 2013 – 2014
Vor dem erwähnten Ereignis hatte ich gedacht, spirituell zu sein; doch ich erkannte, dass ich nicht wusste, was Spiritualität wirklich ist. Ich fühlte mich als ‘niemand’. Alle meine Erwartungen, dass ich spirituelle Höhen in diesem Leben erreichen würde, verschwanden, und in diesem Moment begann die innere Veränderung! Ich begann, jeden Tag meiner Spirituellen Praxis und den Dienst an Gott zu genießen, ich war dankbar für die Möglichkeit, auf diesem spirituellen Weg zu sein. Ich reiste jährlich ins SSRF Zentrum für spirituelle Forschung und blieb dort mindestens 3-5 Monate. Dies war nur mit Gottes Gnade möglich. Ich begriff, dass ich von Gott nicht erwarten oder fordern könne, dass Er mich aufrichte – an mir ist es, mich ernsthaft zu bemühen, Dankbarkeit zu bewahren und die spirituelle Entwicklung geschieht mit der Zeit durch Gottes Gnade. Ich weiß nicht, welches Schicksal ich in diesem Leben erdulden muss, aber eines weiß ich: Gott rettete mich aus äußerster Not und einem Leben ohne Ziel und zeigte mir einen Weg zu ewiger Glückseligkeit!
Jeder ist verschieden, wir sollten uns nicht vergleichen und jeder/jede hat seinen/ihren eigenen Weg zu Gott. Gott erwartet von uns, dass wir den ersten Schritt machen, Vertrauen haben und uns bemühen, Ihn zu erreichen – dann hilft Er uns. Er trägt uns über alle Hürden – und das genau ist bei mir geschehen. Aus Unwissenheit glauben die Menschen, Zeit in die Spiritualität zu investieren, wäre verlorene Zeit, so stecken sie ihre Energie in weltliche oder mit der Großen Illusion/Maya verbundene Ziele. Die Wirklichkeit ist ganz anders: jeder Gedanke, jeder Moment, der Gott gewidmet ist und die Spirituelle Praxis sind fest eingeschrieben in Gottes Bewusstsein und gehen niemals verloren, und alles wird zu unserem ‘spirituellen Schatz’ hinzugefügt. Alles weltliche Streben, alle Ziele und Errungenschaften sind bloß vergänglich und vorrübergehend. Wenn ich zurückdenke, wenn mir damals jemand gesagt hätte, was mit mir geschehen werde, hätte ich ihn wahrscheinlich ausgelacht. Ich erkannte dadurch, dass Gott einen großen Plan für uns alle hat, viel größer als wir es uns erträumen, wenn wir nur unser Leben in Seine Hände legen.
Es gab viele innerliche Veränderungen
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Die Wut ließ nach, ich bin friedlicher und akzeptiere Situationen
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Die Angst, ich wäre nicht gut und werde Gott nicht erreichen, ist verschwunden
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Lebensgewohnheiten verbesserten sich – ich bin disziplinierter und fleißiger als zuvor
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Mein Egoismus ging zurück – ich denke mehr an andere
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Selbstbeobachtung und In-mich-Gehen ist besser
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Ich bin meist glücklich und zufrieden
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Ich erfahre Glückseligkeit
Gott sei Dank
– Hr. A. K. Serbien, EU